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und die Franzosen unter ihrem großen Kaiser, um in Ungarn
Österreich zu bezwingen. Durch dieses Thor kam den Ungarn das
Christenthum, der Städtebau, die Kultur, das Deutschthum.
Hier liegen in der Ebene zu Leiden Seiten der Karpathen, in den
Raab er Flächen die unzähligen ungarisch-deutschen Schlachtfelder.
Durch das zweite Hauptthor, bei Belgrad, rückten die römischen
Kaiser. Auf eben dieser großen Hauptstraße ergosten sich die ungestümen
Schaaren der Türken und verbreiteten sich von Belgrad aus auf die
ungarischen Viehtriften. Zu diesem Thore hinaus zogen die Un-
garn, die Österreicher, um gegen die Türken zu streiten. Um
diesen Punkt drehen sich alle die Kämpfe Ungarns mit der Türkei,
und cs liegen hier an der Theiß Schlachtfelder an Schlachtfeldern,
auf denen unsägliches Blut vergossen wurde.
Durch das dritte Thor endlich, das die theißer Ebene anbahnt,
kamen die Ungarn selbst, 215,000 bewaffnete Männer stark. Denn
hier überstiegen sie aus den Ebenen der Moldau die Karpathen und
ergossen sich in das Thal der Theiß. Vor ihnen strömten auch dieses
Weges die Hunnen und unzählige andere Völkerschaften. — Und 1849
eilten von dieser Seite die Russen — Österreich zu Hülfe, von
dessen Herrschaft sich die Ungarn zu befreien strebten. —
Während in dem Innern von Ungarn die Magyaren wohnen,
stehen die Deutschen in dem westlichen Thore, welches wir das
deutsche nennen. In dem südlichen stehen die Türken, und wir
nennen es das türkische. In dem östlichen aber stehen die Russen,
und cs mag daher das russische genannt werden. — In der Nähe
des deutschen Thores hält die wichtige Festung Komorn Wache, in
der Nähe des türkischen das eben so feste Peter ward ein.
■Wiederholnngsfragen! —
Zeichnen und Beschreihen/ —
17 Rußland.
Wir kommen nun zum Osten von Europa — nach Rußland.
Ehe wir aber von diesem großen Reiche reden, müssen wir vorher des
Königreiches Polen gedenken, welches einst ein gar mächtiges Reich
war, jetzt aber auf den Landkarten kaum noch zu finden ist. Vor dem
Jahre 1772 umfaßte es noch 13,000 Quadratmeilen, war also fast
zweimal so groß, als der preußische Staat. Zur Zeit seiner größ-
ten Macht dehnte es sich von der Ostsee bis zum schwarzen Meer
aus, und begriff in sich einen Theil der jetzigen Provinz Preußen mit
Thorn und Danzig — das Großherzogthum Posen — das öster-
reichische Galizien mit Krakau und Lemberg — das jetzige, unter
dem russischen Kaiser stehende Königreich Polen mit der Hauptstadt
Warschau — imd noch mehrere Gebiete im Westen und Süden
von dem jetzigen Rußland.
Das jetzige Kaiserthum Rußland gehört zu den größten Reichen
der Erde; denn es erstreckt sich nicht nur über einen großen Theil von
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226
Die deutsche Kaiserwürde, die einst die erste in der Christenheit
gewesen, stand jetzt machtlos da, und Deutschland war durch seine
Zwietracht den Ausländern gegenüber so herabgewürdigt und geschwächt,
daß Franzosen von da an ungestraft mehrere Gewaltthaten auf deutschem
Boden verübten — daß sogar die Türken bis vor Wien in Deutsch-
land eindrangen, und die Residenz des deutschen Kaisers vom 14. Juli
bis zum 12. September 1683 belagerten und namenlosen Jammer
über so viele Familien brachten. Denn Tausende von Männern, Frauen,
Knaben und Mädchen fielen entweder unter den Säbeln dieser bar-
barischen Feinde, oder sie wurden als Sklaven fortgeführt.
Mochten die Religionsstreitigkeiten der Deutschen nie mehr mit leib-
lichen, sondern nur mit geistigen Waffen der Wahrheit aus-
gekämpft werden, eingedenk der Worte des Herrn: „Ein neues Gebot
gebe ich euch, daß ihr euch unter einander liebet, wie ich euch
geliebet habe, daß auch ihr euch einander liebet. Daran
werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn
ihr euch lieb habet unter einander." (Joh. 13, 34. 35.)
Kaiser Karl V. erlebte die Schrecknisse des 30jährigen Krieges
nicht, er hatte schon nach dem s ch malk al dis ch en Kriege (1556) seine
Krone freiwillig niedergelegt und war — am Abend seines Lebens — in ein
Kloster gegangen, wo er, fern -vom Getümmel der Welt, das Ende seiner
Tage beschloss (1558). — Während des 30jährigen Krieges waren auf
dem deutschen Kaiserthron: Matthias (heim Beginn 1618) — Ferdinand Ii.
(von 1619—1637), und Ferdinand Iii. (von 1637—1657); aber die Belage-
rung Wiens durch die Türken (1683) erfolgte unter Leopold I., welcher
von 1657 —1705 deutscher Kaiser war. Nachdem er beim Andrängen der
Türken die Vertheidigung der Stadt dem edeln Grafen von Stahremberg
übertragen und die Bürgerschaft zur Tapferkeit ermuntert hatte, verliess er
Wien und floh nach Linz. — In dem spätern Türkenkriege, der bis 1699
dauerte, zeichnete sich besonders aus der in Liedern vielfach gefeierte Prinz
Eugen von Savoyen*).
28. Die Befreiung Wiens.
(Am 12. Sept. 1683.)
Ein Falke späht vom Felsennest
So weit, so weit ins Land;
Er späht nach Ost, er späht nach West,
Hinab, hinaus den Strand.
Der Falke ist Gras Stahremberg,
Hoch aus dem Stephansthurm;
Doch Türken nur und Türken nur
Sieht nahen er zum Sturm.
Da ruft er zorn- und kummervoll:
Die Noth, die klag" ich Gott,
Daß man mich so verkästen hat
Dem argen Türk zum Spott!
Nun Pflanz' ich aus dem Stepbansthurm
Die heil'ge Kreuzessahn',
Ihr Sinken klag' den Christen all,
Daß wir dem Falle nah'n.
Und stürzt die Fahn'vom Stephansthurm,
Dann stehe Gott uns bei,
Dann decke sie als Leichentuch
Den Stahremberger frei!
Der Sultan ries dem Stahremberg:
Bei Allah! hör' mein Wort,
Ich werf die Fahn' vom Stephansthurm
Und Pflanz' den Halbmond dort!
'.Ì S. am Schiaß dieses Abschnittes das Lied 6: Prinz Fugen
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Matthias_( Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand_Iii Ferdinand Leopold_I. Leopold_I. Eugen_von_Savoyen* Eugen
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Extrahierte Personennamen: Stephan Stephan Gottesmann Stahremberg Muth Gott Karl_von_Lothringen Karl Johann_Sobiesky Johann
Extrahierte Ortsnamen: Stahremberg Wien Stahremberg Main Rhein Baiern Polen Donauthah Wien
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§ 27. Die Erhebung Preußens zum Königreich.
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§ 27. Die Erhebung Preußens zum Königreich.
1. Des Großen Kurfürsten Sohn und Nachfolger war Friedrich Iii.,
1688—1713. Seine Erziehung hatte Eberhard von Danckelmann geleitet,
der auch später sein Ratgeber blieb, bis er bei dem Kurfürsten in Ungnade
siel. Friedrich erwarb sich des Kaisers Wohlwollen durch eifrige
Unterstützungen desselben in den Kriegen gegen Ludwig Xiv. und gegen
die Türken. Diese hatten 1683 sogar Wien belagert, und nur der zähen
Tapferkeit der Bewohner Wiens unter Fiihrung Rüdigers von Starhem-
berg und dem rechtzeitigen Eintreffen des Polenkönigs Johann Sobiesky
mit seinem Heere war es zu danken, daß Wien nicht in die Hände der
Türken fiel. — Der Kaiser setzte nun den Krieg gegen diesen Feind Deutsch-
lands und der Christenheit noch über ein Jahrzehnt fort. Dabei zeichneten
sich Brandenburgs Truppen besonders aus.
2. Streben nach der Königswürde. Friedrichs Iii. Land war
größer als manches Königreich. Nun erlangte in jener Zeit der Kurfürst
von Sachsen die Krone von Polen. Unter Friedrichs Iii. Beistand ward
Wilhelm von Oranien König von England, und endlich wurde der Herzog
von Hannover in den Kurfürstenstand erhoben. Da regte sich im Herzen
des Kurfürsten Friedrich Iii. auch der Wunsch nach der Königkrone; denn
auf äußeren Prunk gab er sehr viel- Lange wollte man in Wien von einer
Rangerhöhung des Kurfürsten von Brandenburg nichts wissen. Endlich
aber gab der Kaiser seine Zustimmung dazu, daß sich Friedrich „König
in Preußen" nenne; doch sollte er dem Kaiser Hilfstruppen für den eben
ausbrechenden Spanischen Erbfolgekrieg gegen Ludwig Xiv. stellen. Das
preußische Heer, vom Fürsten Leopold von Dessau geführt, erwarb sich die
höchste Anerkennung des kaiserlichen Oberfeldherrn Prinz Eugen, z. B.
in der Schlacht bei Turin 1706.
3. Die Krönung Friedrichs erfolgte am 18. Januar 1701 zu Königs-
berg. Am Tage vorher stiftete er den Schwarzen Adlerorden mit der In-
schrift: „Jedem das Seine." Das war auch des Königs Wahlspruch. Am
Krönungstage legte Friedrich den glänzendsten königlichen Schmuck an,
setzte sich dann in Gegenwart der Großen seines Landes mit eigenen Händen
die goldene Krone auf sein Haupt, um anzudeuten, daß er seine königliche
Würde niemand verdanke. Darauf begab er sich in feierlichem Zuge mit
der Königin in die Schloßkirche. Hier bestiegen sie die Throne an beiden
Seiten des Altars. Nach Predigt und Gesang legte Friedrich Krone und
Zepter ab, kniete mit der Königin vor dem Altar nieder und empfing mit
ihr die Salbung. Hierauf folgte im Schlosse ein festliches Krönungsmahl.
— Auch dem Volke ward ein Fest bereitet: Es wurden für 18000 Mark
Krönungsmünzen verteilt, ein großer Ochse, gefüllt mit Schafen, Rehen,
Hasen und Hühnern ward ihm auf offenem Markt gebraten, und zwei
Springbrunnen spendeten roten und weißen Wein. Der König nannte sich
nun Friedrich I. In Königsberg gründete er ein großes Waisenhaus, um
Gott zu danken für seinen Beistand.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Eberhard_von_Danckelmann Friedrich Friedrich Ludwig_Xiv Ludwig Johann_Sobiesky Johann Friedrichs Friedrichs Wilhelm Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_„König Friedrich Ludwig_Xiv Ludwig Leopold_von_Dessau Leopold Eugen Eugen Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich_Krone Friedrich Friedrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Wiens Wien Brandenburgs Friedrichs Sachsen Polen Friedrichs England Hannover Wien Brandenburg Turin Friedrichs Königsberg
§ 27. Die Erhebung Preußens zum Königreich.
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§ 27. Die Erhebung Preußens zum Königreich.
1. Des Großen Kurfürsten Sohn und Nachfolger war Friedrich Iii., 1688—1713. Seine Erziehung hatte Eberhard von Danckelmann geleitet, der auch später sein Ratgeber blieb, bis er bei dem Kurfürsten in Ungnade fiel. Friedrich erwarb sich des Kaisers Wohlwollen durch eifrige Unterstützungen desselben in den Kriegen gegen Ludwig Xiv. und gegen die Türken. Diese hatten 1683 sogar Wien belagert, und nur der zähen Tapferkeit der Bewohner Wiens unter Führung Rüdigers von Starhemberg und dem rechtzeitigen Eintreffen des Polenkönigs Johann Sobiesky mit seinem Heere war es zu danken, daß Wien nicht in die Hände der Türken fiel. — Der Kaiser setzte nun den Krieg gegen diesen Feind Deutschlands und der Christenheit noch über ein Jahrzehnt fort. Dabei zeichneten sich Brandenburgs Truppen besonders aus.
2. Streben nach der Königswürde. Friedrichs Iii. Land war größer als manches Königreich. Nun erlangte in jener Zeit der Kurfürst von Sachsen die Krone von Polen. Unter Friedrichs Iii. Beistand ward Wilhelm von Oranien König von England, und endlich wurde der Herzog von Hannover in den Kurfürstenstand erhoben. Da regte sich im Herzen des Kurfürsten Friedrich Iii. auch der Wunsch nach der Königkrone; denn auf äußeren Prunk gab er sehr viel. Lange wollte man in Wien von einer Rangerhöhung des Kurfürsten von Brandenburg nichts wissen. Endlich aber gab der Kaiser seine Zustimmung dazu, daß sich Friedrich „König in Preußen" nenne; doch sollte er dem Kaiser Hilfstrnppen für den eben ausbrechenden Spanischen Erbfolgekrieg gegen Ludwig Xiv. stellen. Das preußische Heer, vom Fürsten Leopold von Dessau geführt, erwarb sich die höchste Anerkennung des kaiserlichen Oberfeldherrn Prinz Eugen, z. B. in der Schlacht bei Turin 1706.
3. Die Krönung Friedrichs erfolgte am 18. Januar 1701 zu Königsberg. Am Tage vorher stiftete er den Schwarzen Adlerorden mit der Inschrift: „Jedem das Seine." Das war auch des Königs Wahlspruch. Am Krönungstage legte Friedrich den glänzendsten königlichen Schmuck an, setzte sich dann in Gegenwart der Großen seines Landes mit eigenen Händen die goldene Krone auf sein Haupt, um anzudeuten, daß er seine königliche Würde niemand verdanke. Darauf begab er sich in feierlichem Zuge mit der Königin in die Schloßkirche. Hier bestiegen sie die Throne an beiden Seiten des Altars. Nach Predigt und Gesang legte Friedrich Krone und Zepter ab, kniete mit der Königin vor dem Altar nieder und empfing mit ihr die Salbung. Hierauf.folgte im Schlosse ein festliches Krönungsmahl. — Auch dem Volke ward ein Fest bereitet: Es wurden für 18000 Mark Krönungsmünzen verteilt, ein großer Ochse, gefüllt mit Schafen, Rehen, Hasen und Hühnern ward ihm auf offenem Markt gebraten, und zwei Springbrunnen spendeten roten und weißen Wein. Der König nannte sich nun Friedrich I. In Königsberg gründete er ein großes Waisenhaus, um Gott zu danken für seinen Beistand.
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